Früh übt sich: schon Babys sind Muttersprachler

Es ist erstaunlich, wie früh wir während unserer Entwicklung in der Lage sind, unsere Muttersprache von anderen Sprachen zu unterscheiden. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass wir bereits als Neugeborene diese Fähigkeit beherrschen. Ursache: Wir gewöhnen uns schon als Ungeborene an den Klang der Muttersprache.

Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Babys aus unterschiedlichen Sprachkreisen unterschiedlich schreien. Während einer Studie wurde das Weinen von Babys französischer und deutscher Eltern verglichen und festgestellt, dass französische Babys sanft ansetzen und den Laut dann steigern, während deutsche Babys forsch loslegen, um dann die Intensität des Lautes zu reduzieren.

Die Wissenschaftler führen dieses Phänomen auf die unterschiedlichen Satzmelodien der deutschen und französischen Sprache zurück. Auf Deutsch ist der Tonverlauf in Aussagesätzen zum Satzende hin fallend, im Französischen hingegen steigend.

Bekanntlich besteht eine Sprache nicht nur aus einer losen Aneinanderreihung von Tönen bzw. Wörtern; die Struktur ist von entscheidender Bedeutung. Die Grammatik unserer Muttersprache erlernen wir in den Folgejahren intuitiv.

Erst identifizieren wir die regelmäßigen Spracherscheinungen, später eignen wir uns die unregelmäßigen an. Letztgenanntes ist der schwierigste Teil beim Erlernen einer Sprache. So verwundert es nicht, dass Kleinkinder noch viele Fehler beim Sprachgebrauch machen – häufig zur Belustigung anwesender Erwachsener.

Wirklich fair ist dieses Verhalten gegenüber den Kleinkindern nicht. Schließlich wussten wir bei unseren frühkindlichen sprachlichen Gehversuchen ebenso wenig, dass „Buchen“ nicht der korrekte Plural von „Buch“ ist, sondern wussten erst nach der Belehrung eines erheiterten Erwachsenen, dass es „die Bücher“ heißt.

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